Das Ehrenamt im Dominikus-Krankenhaus

Die Ehrenamtskoordination wurde nach dem Ausscheiden von Pfarrerin Zander von Pfarrerin Michaela Fröhling übernommen.

Bericht von Birgit Zander,
Ehrenamtskoordinatorin, evangelische Krankenhaus-Seelsorgerin

Im Dominikus- Krankenhaus Berlin, Kurhausstraße 30-34, 13467 Berlin, werden in den Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie und Geriatrie jährlich ca. 6500 Patienten stationär behandelt.
Dazu kommen die Gäste in der Kurzzeitpflege.
Die medizinische und pflegerische Arbeit erfolgt in bewährter hoher Qualität.
Viele der Patienten brauchen wegen der Schwere ihrer Erkrankung oder besonderer sozialer Umstände eine weitergehende Begleitung. Dazu gehören Gesprächsangebote und praktische Hilfestellungen. Durch die ehrenamtliche Arbeit im Dominikus- Krankenhaus Berlin wird die Qualität der Patientenversorgung und Patientenzufriedenheit weiter verbessert.
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Die Ehrenamtliche Arbeit ist in die oben beschriebenen Abteilungen integriert. Die Ehrenamtsarbeit im Dominikus Krankenhaus Berlin ist der Ökumenischen Krankenhausseelsorge zugeordnet. Pfarrerin Birgit Zander ist seit dem 1. April 2008 Ehrenamtskoordinatorin.

Die Fortbildung für die Ehrenamtlichen wurde in drei Kursen in den Jahren 2008-2010 in Verbindung mit dem Seelsorgeteam im Humboldt-Klinikum Vivantes angeboten und durchgeführt.
Die Teilnahme an der Ausbildung der Ehrenamtlichen wird mit einer Bescheinigung bestätigt und zum Abschluss ausgehändigt.

Ebenso besteht die Möglichkeit, in einer anderen Einrichtung die Ausbildung zu absolvieren. Dazu bietet sich das Helene Weber Haus in Charlottenburg sowie qualifizierte Ausbildungsstätten der evangelischen und der katholischen Krankenhausseelsorge an.

Eine Ehrenamtsausbildung ist Voraussetzung für diese Tätigkeit im Dominikus-Krankenhaus.

Aufgaben, Organisation, Finanzierung der Ehrenamtlichen

Im Folgenden werden die Aufgabenbereiche der ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Organisationsform, die geforderten persönlichen Eigenschaften und Voraussetzungen, die Gewinnung, die Begleitung der Ehrenamtlichen, die Wertschätzung im Haus und die Finanzierung beschrieben:

  1. Aufgabenbereiche

    1. Gesprächsbegleitung

      Die Aufgaben der Ehrenamtlichen können mit einer ganzheitlichen Begleitung im Sinne einer professionellen Gesprächsführung beschrieben werden. Die begleitenden Gespräche werden sowohl konfessionell gebundenen als auch nicht gebundenen Patienten angeboten. Die Gespräche haben Krankheitsbegleitung und Bewältigung zum Inhalt, bieten Hilfe bei der Klärung persönlicher Probleme und können bis zu einer Sterbebegleitung gehen.

    2. Praktische Hilfen

      Singen, Spielen, Basteln Vorlesen und Unterhaltung Spaziergänge und Spazierfahrten im Rollstuhl durch das Krankenhausgelände Begleitung zu Veranstaltungen im Krankenhaus Begleitung zu den Gottesdiensten

  2. Persönliche Eigenschaften und Voraussetzungen

    Die Ehrenamtlichen sollten die Fähigkeit besitzen, ihre eigenen Probleme und Krankheiten zurück zu nehmen und ein offenes Ohr sowie ein offenes Herz für die Anliegen der Patienten zu haben.
    Sie müssen die Bereitschaft zu einer Schulung mitbringen.
    Die Ehrenamtlichen stellen ein bestimmtes Zeitkontingent für ihren Dienst zur Verfügung, in der Regel ca. 2 Stunden in der Woche.
    Sie sollten motiviert, kontaktfreudig und mit einer angemessenen Fröhlichkeit ausgestattet sein.
    Es wird erwartet, dass sie verschwiegen, belastbar und zuverlässig sind.
    Sie sollten sich für eine längerfristige Teilnahme an der Ehrenamtlichen Tätigkeit (mindestens ein Jahr) bereit erklären können.
    Die Teilnahme an den monatlichen Treffen zum Austausch der Erfahrungen ist verpflichtend für die Ehrenamtlichen.
    Die Ehrenamtlichen sollten die Bereitschaft zum Lernen und zur Reflexion in den Bereichen Gesprächsführung und Begleitung in schwierigen Situationen mitbringen.
    Sie sollten bereit und fähig sein, über eigene Probleme und ihr Verhalten reflektierend sprechen zu können.
    Sie werden dazu ausgebildet, Gespräche im seelsorgerlichen Dienst zu führen, mit Herz und Verstand bei den Patienten zu sein und sie empathisch zu begleiten.

  3. Organisationsform der Ehrenamtlichen Arbeit

    Die Ehrenamtlichen im Dominikus Krankenhaus arbeiten möglichst selbständig, mit Anleitung und Begleitung der Ehrenamtskoordinatorin.
    Diese Aufgabe hat zur Zeit Pfarrerin Birgit Zander.
    Das Seelsorgeteam unterstützt die Ehrenamtlichen in ihrer Arbeit. Einige Ehrenamtliche sind der Betreuungsgruppe für Demente zugeteilt, die vom Caritas angeboten wird.
    Eine der Ehrenamtlichen schreibt die Einsatzpläne, Namenslisten, Protokolle etc.
    Die Ehrenamtlichen werden durch Namensschilder mit dem Krankenhauslogo erkennbar. Im Flyer der Seelsorge ist die Ehrenamtsarbeit mit aufgeführt.
    Es finden Treffen mit den Stationsleitungen statt. Die Ehrenamtlichen werden über Hygienevorschriften und Datenschutz informiert. Sie lernen das Krankenhaus und seine Abteilungen kennen.

    Den Ehrenamtlichen steht ein Ehrenamtszimmer (Freiwilligenbüro) zur Verfügung. Dieses befindet sich im Wohnheim, rechter Eingang, 1. Stock, Zimmer 107. Sie haben tagsüber mit einem Transponder die Möglichkeit, es zu betreten. Es ist ausgestattet mit eingerichteter Küche, Sanitärbereich, Tisch, Stühlen, Schrank für Literatur zum Ausleihen, Pinwand, Garderobenschrank.
    Telefonisch zu erreichen ist das Ehrenamtszimmer unter der Hausnummer 567. Ein Anrufbeantworter ist geschaltet.

    Die Ehrenamtlichen besuchen die Station, auf der sie tätig sind, möglichst an einem bestimmten Wochentag zu einer festgelegten Zeit. Auf den jeweiligen Stationen haben die Ehrenamtlichen einen Kasten für Anforderungen mit namentlich gezeichneten Heftern und Formblättern. Wünsche vom Pflegepersonal, von der Seelsorge und vom Sozialdienst können dort eingetragen werden.
    Die Ehrenamtlichen zeichnen ihre Besuchstätigkeit ab.
    Urlaubszeiten sollten darin bekannt gegeben werden.
    Die Ehrenamtlichen informieren sowohl die Station als auch die Ehrenamtskoordinatorin darüber, wenn sie aus persönlichen Gründen nicht kommen können. Sollten die Ehrenamtlichen aus Hygienegründen keine Besuche auf ihrer Station abstatten dürfen, werden sie von der Station oder von der Ehrenamtskoordinatorin darüber in Kenntnis gesetzt.
    Diese sind im Verteiler der Hygieneschwester aufgeführt.

  4. Gewinnung von Ehrenamtskandidaten

    Die Gewinnung von neuen Ehrenamtskandidaten erfolgt durch Werbung bei Tagen der Offenen Tür, Geriatrietagen, Nachbargemeinden, Artikeln in Stadtteilzeitungen und Kirchenblättern.

  5. Ausbildung für den Ökumenischen Besuchsdienst der Ehrenamtlichen

    Die Ausbildung für die Ehrenamtlichen fand im Jahr 2010 sowohl im Dominikus-Krankenhaus als auch im Humboldt- Klinikum, Vivantes statt. Eine professionelle Ausbildung ist verpflichtend. Zurzeit geschieht die Ausbildung durch einen Vorbereitungskurs für Ehrenamtliche Krankenbesuchsdienste im Helene Weber Haus oder einer ähnlichen Einrichtung der christlichen Kirchen. Vor der Ausbildung finden klärende Gespräche statt zwischen der Ehrenamtskoordinatorin und den Ehrenamtskandidaten.

    Themen der Ausbildung sind:
    Verständnis von Seelsorge --- Erfahrungen mit Krankheiten und Krankenhäusern --- Krankheitsbilder --- Sterben und Tod --- Kommunikation --- Nähe und Distance --- Beginn und Ende eines Gespräches --- Gesprächsführung --- Schwierige Patienten --- Eigene Ängste und andere Gefühle --- Vorstellung der Krankenhäuser --- Hygiene --- Datenschutz --- Arbeitsablauf auf der Station.

    Die Ausbildung endete jeweils mit einem Einführungsgottesdienst in der Krankenhauskapelle. Den Teilnehmern werden die Kursbescheinigung und die Beauftragungsurkunde im Gottesdienst übergeben.
    Die Teilnahme am Kurs verpflichtet die Teilnehmer nicht zum Einsatz in der Ökumenischen Besuchsdienstarbeit. Sie ist aber Voraussetzung für den Ehrenamtsdienst im Krankenhaus.

  6. Wertschätzung im Krankenhaus und Finanzierung

    Das Dominikus- Krankenhaus schätzt die Arbeit im Ökumenischen Besuchsdienst wert. Die Hauptamtlichen arbeiten mit den Ehrenamtlichen zusammen, zum Wohl der Patienten.
    Zu Festen und Feiern werden die Ehrenamtlichen eingeladen.
    Die Ehrenamtlichen dürfen in der Cafeteria zum Mitarbeiterpreis essen.

Der Förderkreis des Dominikus-Krankenhauses stellt finanzielle Mittel für die Ehrenamtlichen zur Verfügung (Arbeitsmaterial, Empfang nach Einführungsgottesdienst, Ausflug, Karten und Blumen zum Geburtstag, Kekse für Fortbildungsnachmittage, kleine Weihnachtsgeschenke etc.).
Die Ehrenamtlichen erhalten auf Antrag eine Aufwendungsentschädigung von
15 Euro im Monat.
Das Dominikus- Krankenhaus und der Kirchenkreis Reinickendorf beteiligen sich an der Finanzierung der Ehrenamtsausbildung und Koordination von Pfarrerin Zander.
Für das Dominikus- Krankenhaus wurde ursprünglich eine Anzahl von 12-15 Ehrenamtlichen angestrebt. Zur Zeit arbeiten 16 Ehrenamtliche auf den Stationen im Krankenhaus.

Birgit Zander dankt dem Dominikus-Krankenhaus und dem Kirchenkreis Reinickendorf für die Unterstützung der Arbeit mit Ehrenamtlichen.

August 2012

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mwdit